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Die erste Haidemühler Glashütte
wurde 1837 vom Glasfabrikant Greiner errichtet. Noch vor 1841 erwarb Carl Scheffler
die Hütte und nahm sie in Betrieb. Zu den ersten Erzeugnissen gehörten Hohlgläser,
Lampenschirme, Zylinder und Parfümgläser, die zum Teil bis nach Dresden, Leipzig oder
Hamburg geliefert wurden.
1853 kam das Werk in den Besitz von Friedrich August Kaennichen - dieser vergrößerte
es und verbesserte die Arbeitsbedingungen deutlich. Zuvor hatten die Bergleute bis zu
30 Stunden nonstop arbeiten müssen - nur von einer zweistündigen Pause unterbrochen.
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1891 ging das Unternehmen in Konkurs und wurde
durch das Bankhaus Apell & Sohn aufgekauft, 1900 ging es an die "Eintracht Kohlewerke
Welzow", was den Gleisanschluss nach Welzow zur Folge hatte.
1909 erwarb der Bitterfelder Kommerzienrat Bauermeister die Haidemühler Glashütte,
1913 ging sie an Regierungsbaumeister Schiller, der umfangreichen
Rekonstruktionsmaßnahmen in Angriff nahm, bis 1914/15 eine kriegsbedingte
Produktionseinstellung das Unternehmen traf.
1933 kaufte Reinhold Domaschke die Hütte und setzte den 8h-Tag und den
3-Schichtbetrieb durch.
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Nach dem 2. Weltkrieg ging das Werk in
Volkseigentum über und wurde Ende der 60er in großem Umfang modernisiert. 1969
entstand das Kulturhaus. Ab 1971 war die Haidemühler Hütte der einziger Hersteller von
0,5l Milchflaschen in der DDR und exportierte auch in westliche Staaten.
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Nach der Wende ging das Werk zunächst an die
Treuhand. Die Produktion wurde eingestellt, die Anlagen vom neuen Eigentümer
abtransportiert. Im Juli 1992 erfolgte die endgültige Stillegung - 1 280
Beschäftigte verloren ihre Arbeit.
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